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Schweizer Milch wird aus Gras produziert

Schweizer Milch entsteht vorwiegend aus Gras. Es ist aber aus Gründen der Tiergesundheit sowie aus ökologischen Überlegungen sinnvoll eine gezielte Ergänzung mit Kraftfutter vorzunehmen.

Im Vergleich zum Ausland erhalten Schweizer Kühe sehr wenig Kraftfutter. Die Schweizer Bauern füttern ihren Kühen nur gut 100 Gramm Kraftfutter pro kg Milch. Die französischen Landwirte setzten dafür die doppelte Menge ein, die Deutschen, Holländer oder Dänen das Dreifache. Die Spanier füttern mit gut 400 Gramm Kraftfutter pro kg Milch gar das Vierfache ihrer Schweizer Kollegen.

Die Schweiz ist Europameisterin, wenn es darum geht, einen möglichst hohen Anteil Milch mit Grundfutter zu erzielen. In keinem anderen europäischen Land wird so wenig Kraftfutter eingesetzt wie in der Schweiz.

Kraftfuttereinsatz in kg pro Kuh und Jahr

Selbst bei diesen geringen Gaben wird der Einsatz von Kraftfutter beim Milchvieh immer wieder kritisiert und bewusst auch mit Hilfe von Vermarktungslabels, wie Wiesenmilch oder Heumilch sowie landwirtschaftlichen Förderungsprogrammen, wie z.B. der Graslandbasierten Milchproduktion, zusätzlich abgestraft.

Grundfutter, besonders Gras, weist eine einseitige Zusammensetzung auf. Die Tiere nehmen zu viele Eiweisse, teilweise viel zu viel Zucker und zu wenig Energie auf. Dies ist nicht nur ökonomisch, sondern auch ökologisch und physiologisch problematisch. Eine gezielte Ergänzung mit Kraftfutter ist deshalb in den meisten Fällen sinnvoll.

Ökonomisch, weil mit relativ wenig Kraftfutter das vorhandene Eiweisspotential zur Milchgewinnung ausgeschöpft werden kann. Die Kosten pro Liter erzeugte Milch sinken. Somit braucht es weniger Tiere, um die gleiche Anzahl Liter Milch zu produzieren. Gleichzeitig kommt man den Forderungen nach, den Betrieb wirtschaftlich zu betreiben.

Ökologisch, weil Nährstoff-ausgeglichen gefütterte Kühe nachweislich, auf Grund der Nutzung des überschüssigen Proteins im Körper, weniger schädliche Abgase wie Methan und Ammoniak erzeugen. Gerade im Zusammenhang mit der Diskussion um die schädlichen Umweltgase, sollte das Ziel sein, eine Kuh unter anderem mit Hilfe von Kraftfutter möglichst ausgeglichen zu füttern. Und nicht zuletzt ist es physiologisch wichtig, die Ration mit Kraftfutter zu ergänzen, weil der Verdauungstrakt und die Entgiftungsorgane Leber und Niere viel weniger durch Abbauprodukte belastet werden, die der Körper nicht in Leistung umwandeln kann. Auch chronische Durchfälle welche z.B. gerne mit jungen Gras auftreten, können so wirksam bekämpft werden. Damit sind ausgeglichen gefütterte Kühe gesünder und leben länger.

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